Hundeleine flechten (Diamantknoten und 8-Strang Gaucho)

Ich dachte nicht, dass ich noch einmal anfangen würde eine Hundeleine zu flechten. Beim ersten Mal hat es mich schon sehr viele Nerven gekostet. Natürlich habe ich nicht mit einer einfachen Flechttechnik angefangen (das wäre doch auch zu leicht gewesen ;)). Nein, ich wollte unbedingt eine Leine mit Diamantknoten und 8-Strang Gaucho. Meine erste Leine wurde also ca. 1,50 m lang und nachdem ich sie geflochten hatte, schwor ich mir nie nie nie wieder eine Leine zu flechten. Die Anleitung, die ich mir erstellt hatte, habe ich danach zeitnah entsorgt.

Ein halbes Jahr später konnte ich mich offensichtlich nicht mehr genau an meine Flechtversuche erinnern und dachte mir: „Ach, das war doch gar nicht so schlimm.“ Also habe ich mich erneut informiert, die Materialien gekauft und los gelegt. Mein Ziel: Eine drei Meter lange Leine, die unserem Flauschi mehr Bewegungsradius beim Wandern bietet.

Für die ersten 30 Zentimeter habe ich mindestens so lange gebraucht wie für die restliche Länge. Alles in allem lag der Aufwand bei ca. 14 Stunden. Wobei ich auch sagen muss, dass ich offensichtlich nicht wirklich ein Talent für das Flechten habe und vielleicht ein klitzekleines bisschen zu perfektionistisch war und dementsprechend seeeeehr oft  wieder von vorne angefangen habe. 🙂

Lasst euch also nicht abschrecken, wenn ihr selbst eine Leine in euren Wunschfarben flechten wollt.

Material:

Für ca. 3m:
4x 10 m Paracord 500
2x Karabinerhaken
4x O-Ringe (Durchmesser 2,5 cm)

Diamantknoten am Anfang der Leine

Der Diamantknoten ist nicht der einfachste Knoten der Welt. Meines Erachtens ist er aber der Schönste, weshalb er sowohl am Anfang als auch am Ende der Leine zum Einsatz kommt.

Als erstes muss man die verschieden farbigen Stränge durch den Karabiner ziehen.

Hinten muss der Karabiner nach unten zeigen.

Anschließend legt man die Stränge nacheinander von links nach rechts wie eine Schlaufe um den jeweils folgenden Strang.

Es bietet sich an, die bereits verwendeten Stränge zwischen Daumen und Zeigefinger zu legen.

Da der letzte Strang keinen nachfolgenden hat, wird er oben über die Finger entlang geführt und anschließend unter den ersten Strang geschoben.

Damit wäre der einfache Teil des Knotens abgeschlossen.

Nun muss man die Stränge, die sich um den Zeige- und Ringfinger, sowie um den kleinen Finger schlingen von den Fingern nehmen.

Schlussendlich sollte ein Viereck um den Mittelfinger herum entstehen.

Nun beginnt man mit einer Farbe (hier: grau). Diese schlingt man gegen den Uhrzeigersinn um die nächste Farbe.

Anschließend zieht man sie durch die Mitte aller Stränge hindurch. Diese beiden Schritte wiederholt man dann mit allen anderen Farben und erhält am Schluss im besten Fall einen Knoten, den man vom Mittelfinger herunter ziehen kann.

Im letzten Schritt muss man den Knoten dann noch in Form ziehen, so dass er am Ende wie im nachfolgenden Foto aussieht.

8-Strang Gaucho

Im ersten Schritt geht es darum, die Stränge richtig zu sortieren. Ich nenne es gerne „Zebrakorrektur“, denn am Schluss sollen die Schnüre abwechselnd nebeneinander liegen.

Der Ausgangspunkt ist im folgenden Bild ersichtlich:

Zur Vereinfachung habe ich hierzu auch eine abstrakte Skizze angefertigt, die die einzelnen Stränge mit Buchstaben kennzeichnet.

In der Skizze wird deutlich, dass die Sortierung mit zwei einfachen Schritten gelingt. Als erstes wird Strang e über die Stränge c+d gelegt. Anschließend wird Strang f über Strang d und unter Strang c gelegt.

Das Ergebnis sieht dann wie folgt aus:

Danach folgen vier sich immer wiederholende Schritte. Hierbei ist wichtig, dass die Schnur, die an eine andere Position verschoben wird, immer hinter allen anderen Schnüren entlang geführt wird. Außerdem muss man darauf achten, dass die Stränge immer im Zebramuster sortiert bleiben und niemals die selben Farben nebeneinander liegen.

Achtung: In den nachfolgenden Skizzen habe ich mit der Benennung der Schnüre wieder von vorne angefangen.

A

Strang h hinter den anderen Schnüren entlang und unter a+b hindurch. Anschließend über c+d legen und wieder auf die rechte Seite nehmen.

B

Im zweiten Schritt Strang a hinten herum über Strang g, unter den Strängen e+f und über Strang h führen. Nicht vergessen Strang a wieder auf die linke Seite zu nehmen. 🙂

C

Nun wieder von der rechten Seite den äußersten Strang g nehmen, hinten entlang führen, über die Stränge b+c legen und unter den Strängen d+a entlang auf die andere Seite bugsieren.

D

Im letzten Schritt den Strang b hinten herum, unter Strang f, über die Stränge h+e und unter Strang g führen.

Anschließend wieder bei Schritt A anfangen  und die Schritte A – D so lange wiederholen, bis die gewünschte Länge erreicht ist.

Wenn zur Verstellung der Leine noch Ringe eingeflochten werden, müssen diese an beliebiger Stelle über die vier inneren Stränge geschoben werden. Es empfiehlt sich hierbei die Schrittfolge zu beenden und vor Schritt A den Ring einzufädeln.

Nach dem Einfädeln kann wie oben beschrieben weiter geflochten werden. Ich habe vier Ringe verwendet. Mit dem obersten Ring kann man eine Handschlaufe für die Leine bilden. Zwei Ringe sind in der Mitte, um die Leine zu verkürzen und am Ende habe ich noch einen Ring eingeflochten, um die Leine auf eine Länge von ca. 1,50 m zu verkleinern. Der letzte Ring ist m. E. besonders empfehlenswert, um Hundi an einem Baum o. ä. festzubinden.

Diamantknoten am Ende der Leine

—- Beschreibung folgt  —-


Tipps:

Es ist sinnvoll lange Schnüre zusammen zu falten und locker zu verknoten, so dass man beim flechten nicht jedes Mal die komplette Schnur hindurch ziehen muss (Stichwort: müde Arme ;)).

Die Schnüre sollten immer straff festgezogen werden, um eine Gleichmäßigkeit zu erreichen.

Es empfiehlt sich außerdem die Rückseite regelmäßig zu kontrollieren, um Flechtfehler schnell zu erkennen.

Die Leine wird bei entsprechender Länge relativ schwer, weswegen ich von einer Länge von mehr als 3 m abraten würde. Außerdem sollte bei kleineren Hunden ein dünneres Paracord verwendet werden.

Für ca. 1,50 m wird folgendes benötigt:
4x 5m Paracord 500
2x Karbinerhaken
3x O-Ringe (Druchmesser 1,5 oder 2 cm)